Germania Palast, heutiges REWE
„Fräulein“ Elisabeth Huth verkaufte in den 1960er Jahren im Germania Lichtspielhaus die Kinokarten. Lange Zeit unverheiratet, widmete sie sich hingebungsvoll der Pflege ihrer schon sehr betagten, kranken Mutter. Ein Lichtblick für sie war es, ihrer Arbeit im Kino nachzugehen. Stolz saß sie immer hinter dem Schalter und verkaufte jedem freundlich die gewünschte Eintrittskarte.
Auch ihrem Chef, Herrn Lampenscherf, dem Besitzer des Kinos, warf sie oft ein verstohlenes Lächeln zu.
Und wenn man sie fragte, was sie denn beruflich mache, sagte sie:
Ich bin beim Film!
PS. Als ihre Mutter verstarb, wurde sie „Frau Lampenscherf“
Dokument der Benderstraße in der Nazizeit 1936
Vom Inhaber der ehemaligen Fischhandlung Swart auf der Benderstraße haben wir dieses historische Dokument erhalten. Es zeigt den aus dem Rheinland stammenden Propagandaminister Joseph Goebbels, also einen der ganz hochrangigen Führungs-Nazis, bei seiner Durchfahrt durch Gerresheim.
Das Foto dürfte aus Mai 1936 stammen. Am 21. Mai 1936 wurde die Teilstrecke der Reichsautobahn zwischen den Anschlussstellen Köln-Nord und Düsseldorf-Süd, heute das Autobahnkreuz Hilden, offiziell in einem feierlichen Akt freigegeben und für den regulären Verkehr geöffnet.¹
Wir können uns vorstellen, dass Goebbels diese Gelegenheit nutzte, um sich in Gerresheim zu zeigen — womöglich, um den Sieg über die Vorherrschaft der Kommunisten in der Arbeiterbewegung zu demonstrieren. Mit weiteren bekannten Nazigrößen fuhr die Kolonne aus offenen Limousinen und Motorrädern über die Benderstraße.